Kostolany-Börsenseminare
Wie die Kostolany Börsenseminare entstanden
Die Idee entstand im August 1974 auf einer Autofahrt spät abends von Baden-Baden nach München. Es regnete wie aus Kübeln.
Kostolany hatte Stunden zuvor einen Vortrag bei einem Anlegerseminar gehalten. Wir sprachen über seinen Vortrag und ich sagte zu ihm, dass wir eigentlich so ein Seminar selbst veranstalten könnten. Er war sofort dafür.Schon bald fingen wir an, uns ernsthafte Gedanken zu machen über Ort, Zeit und Inhalt eines Börsenseminars. Kostolany meinte, wir würden vielleicht ein Seminar in München, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg abhalten. Dann wäre das Feld wohl abgeräumt.Das erste Seminar fand im Oktober 1974 in München statt. Dreißig Teilnehmer kamen.
Die Stimmung war im Keller. Der amerikanische Standard & Poor’s 500 hatte sich halbiert, der US-Dollar war um 25% gefallen, die Wirtschaft befand sich in einer Rezession.
Doch vom Podium erklangen hoffnungsvolle Töne, nämlich, dass wir wohl bald einen Börsenaufschwung erleben würden.
So kam es. Schon Anfang 1975 drehte die Börse scharf nach oben. Sie machte in den nächsten zwei Jahren fast die ganzen Verluste wieder wett. Das war für uns ein glänzender Start. Danach hielten wir noch Seminare in Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg ab.
Insgesamt wurden es über 100 Seminare in verschiedenen Städten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Auch nach Kostolanys Tod 1999 führt die FIDUKA die Seminare ohne Unterbrechung jedes Jahr fort.
Über 45 Jahre hinweg waren und sind wir neben aktuellen Börsenanalysen und -prognosen immer auch in Sachen Förderung der Aktienkultur in Deutschland tätig. Unser Börsen- und Anlegerseminar war das erste seiner Art in Deutschland. Dabei haben wir unermüdlich die große Bedeutung der Börsen – und besonders der Aktien – sowohl für Anleger als auch für die Volkswirtschaft hervorgehoben.
Wir haben versucht, unsere Erfahrung und unser Wissen einem breiteren Publikum weiterzugeben. Das Kostolany-Börsenseminar soll auch in Zukunft seinen Teil dazu beitragen, dass die Deutschen fit für Aktien werden und eine ertragsstarke langfristige Anlagestrategie verfolgen.
Der Gipfel der Benachteiligung der Aktie erfolgte mit der Einführung der Abgeltungsteuer ab 2009. Seither wurden Aktien wesentlich schlechter gestellt als fast alle anderen Anlageformen. Der Gewinn eines Unternehmens wird vollständig doppelt besteuert, zuerst bei der AG und dann nochmals beim Anleger. Bei den anderen Anlageformen ist das nicht der Fall.
Es bleibt noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten – sowohl auf der Ebene der Politik als auch auf der Ebene der Anleger.