1. Gleiche Vorteile wie Großanleger

Alles über ETFs und Fonds

Das Fonds-Konzept: Kleinanleger haben gleiche Vorteile wie Großanleger

Es ist schon fast 250 Jahre her, als der Niederländer Adriaan van Kettwich 1774 den ersten Investmentfonds der Welt auflegte. Er nannte ihn „Eintracht macht stark“ und verkaufte 2000 Fondsanteile an Kleinanleger. Das Geld investierte er in viele einzelne Wertpapiere, denn er war der festen Überzeugung, dass eine breite Risikostreuung vor allem für private Sparer unverzichtbar ist. In jener Zeit häufte es sich nämlich, dass Unternehmen – vor allem solche, die in Kolonien in Übersee tätig waren – Pleite gingen und ihre Aktien und Anleihen wertlos wurden.

Dem Risiko existenzbedrohender Verluste konnten Anleger nach Ansicht van Kettwichs nur entkommen, wenn sie nicht nur einige wenige verschiedene Wertpapiere kauften, sondern eine große Anzahl. Dann führt der Ausfall einzelner Anleihen und Aktien nicht zu dramatischen, existenzgefährdenden Vermögensverlusten. Denn die Erträge der vielen anderen Wertpapiere gleichen die starken Einbußen in der Regel mehr als aus.

Die Idee van Kettwichs ist auch heute noch die Grundlage des Fonds-Konzepts: Viele Anleger schließen sich zusammen und zahlen in einen gemeinsamen „Geldtopf“ ein. Aus zahlreichen kleinen Beträgen wird dadurch eine so große Summe, wie sie sonst nur Großanleger investieren können. Das ermöglicht es den „Kleinen“, bei der Geldanlage die gleichen Vorteile zu erzielen wie die „Großen“. Im Einzelnen sind das diese Pluspunkte:

1) Sie können viele verschiedene Einzelwerte kaufen. Dadurch verringern Anleger ihr Risiko und erhöhen ihre Ertragschancen. Wenn ein Fonds 100 verschiedene Aktien enthält, macht sich die Pleite eines Unternehmens oder hohe Verluste einer Aktie nur geringfügig bemerkbar. Der Totalausfall eines Titels drückt den Gesamtertrag des Fonds im ungünstigsten Fall um ein Prozent. Das können die 99 anderen Wertpapiere relativ leicht aufholen. Privatanleger allein haben dagegen in der Regel nur einige wenige Einzeltitel im Depot – und wenn von fünf Aktien ein Titel floppt, sind im Extremfall 20 % des Depotwerts verloren. Dann ist es für die anderen vier schwierig oder gar unmöglich, diese Einbußen in angemessener Zeit wettzumachen. Nicht ohne Grund gilt eine breite Streuung, in der Fachsprache Diversifikation genannt, als die allerwichtigste Anlegertugend überhaupt. Der Nobelpreisträger für Wirtschaft, Harry M. Markowitz, hat das so ausgedrückt:

„Diversifikation ist das einzige, das es an der Börse umsonst gibt.“

Um dieses „Geschenk“ zu bekommen, sind Investmentfonds mit ihrer breiten Streuung gerade für private Anleger ein probates Anlagevehikel.

2) Sie können auch mit kleinem Einkommen und Vermögen ihre Geldanlagen breit streuen und damit das Risiko verringern. Ein Fondsanteil kostet in den meisten Fällen weniger als 200 Euro, viele sind schon für unter 100 Euro zu kaufen. Bereits mit solch kleinen Beträgen erhalten Fondsanleger die Vorzüge, die sonst nur Großanlegern offenstehen.

3) Sie können kontinuierlich Vermögen aufbauen, und zwar mit einem Sparplan oder anderen regelmäßigen Einzahlungen. Fonds-Sparpläne gibt es bereits ab 10 Euro, häufig sind es aber 50 bis 500 Euro, die Sparer monatlich abzweigen können. Mit diesen Beträgen lässt sich mit Einzelwerten nur sehr langsam ein einigermaßen diversifiziertes Depot aufbauen, mit Fonds dagegen ist es vom ersten Euro an breit gestreut. Denn bereits mit der ersten Sparrate wird das Geld in viele verschiedene Wertpapiere investiert.

4) Sie können Experten beschäftigen, die sich um die Auswahl der Wertpapiere, den Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe sowie den kostengünstigen Handel von Aktien oder Anleihen und deren Verwaltung kümmern. Das sind in der Regel die gleichen Fachleute, insbesondere Fondsmanager, die auch für Großanleger aktiv werden.

5) Sie können Fonds jederzeit zum fairen Kurs kaufen und verkaufen, weil der Rücknahmepreis eines Anteils gesetzlich genau festgelegt ist. Er ist immer so hoch wie der Wert aller im Fonds enthaltenen Anlagen, dividiert durch die Zahl der Anteile. Das macht Fonds zudem sehr liquide, weil sie börsentäglich ge- und verkauft werden können.

MEIN FAZIT
Für private Anleger sind Fonds und insbesondere ETFs ein Segen. Sie ermöglichen es, auch mit geringen Sparbeträgen ähnliche Vorteile zu erzielen wie sie Großanleger genießen – vor allem eine breite, risikomindernde und ertragssteigernde Streuung der Anlagen.

Foto: user31947721/freepik.com

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