10 Fakten über Aktien

Basiswissen Geldanlage

10 Dinge, die Sie über Aktien wissen sollten

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1. Die Unternehmensgewinne bestimmen langfristig den Kursverlauf

Da Aktien Beteiligungen an Unternehmen verbriefen, hängt ihr Kursverlauf entscheidend von der Entwicklung der Unternehmensgewinne ab. Sie verbessern oder verschlechtern sich im Gefolge der Gesamtkonjunktur und der Entwicklung in der entsprechenden Branche. Vor allem kommt es jedoch darauf an, wie erfolgreich das Management arbeitet, investiert, forschen lässt, Märkte erschließt und die Kosten in den Griff bekommt. Von diesen Faktoren hängt ganz wesentlich die Ertragsentwicklung ab – und von dieser im Großen und Ganzen wiederum die Kursentwicklung der jeweiligen Aktien. Zumindest langfristig. Denn das belegen Berechnungen, die zum Teil Zeiträume von mehr als 100 Jahren berücksichtigen, ganz deutlich: Der langfristige Kurstrend von Aktien entspricht früher oder später dem Gewinntrend der Unternehmen.

2. Kurzfristig spielen politische und psychologische Aspekte eine große Rolle

Kurzfristig dagegen schwanken die Börsenkurse mitunter gewaltig – wie das die Aktienanleger insbesondere in den letzten 25 Jahren erfahren mussten. Der kurzfristige Kursverlauf hängt mehr von psychologischen, markttechnischen, spekulativen und immer häufiger auch politischen Faktoren – wie Handelskriegen oder dem Brexit– ab als von harten Wirtschaftsdaten.

3. Aktien machen nur als Langfristanlagen Sinn

Eine Investition in Aktien ist allerdings ihrem ganzen Wesen nach –ähnlich wie der Kauf einer Immobilie – eine langfristige Anlage. Bei beiden handelt es sich um Sachwerte. Würden Sie, falls Sie Anteile an einer Restaurantkette hätten, diese morgen oder übermorgen oder in zehn Wochen schon wieder mit kleinem Gewinn verkaufen, wenn Sie wissen, der Firma geht es gut, die Umsätze steigen und die Erträge noch mehr? Das widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Ein gut geführtes Unternehmen agiert von Natur aus mit langfristigen Strategien, Investitionen, Personalplänen und Forschungsausgaben. Die Chancen und Risiken ändern sich daher nicht alle paar Tage. An der Börse dagegen handeln die meisten zu kurzfristig.

4. Aktien sind keine Wett-, sondern Wertobjekte

Zocker sehen die Aktie nur als Wett- und nicht als Wertobjekt. Für sie sind sie Vehikel für Differenzgeschäfte, für kleine Schnäppchen. Durch dieses verrückte Hin- und Herhandeln werden die Kursausschläge immer heftiger und es kommt viel öfters als in früheren Zeiten zu maßlosen spekulativen Übertreibungen – nach oben wie nach unten. Verstärkt werden die Kursausschläge noch durch den Einsatz von Hebel-Derivaten, durch Leerverkäufe (also den Verkauf von Aktien, die der Spekulant gar nicht besitzt) und durch Käufe auf Kredit.

5. Zocker verleiden Sparern die Aktie

Diese heftigen Kursbewegungen halten viele Anleger von Aktienkäufen ab. Obwohl sie diese kleingestückelten Unternehmensbeteiligungen gern als Langfristinvestment für den Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge einsetzen würden. Das ist sehr schade. Denn Aktien sind, gemessen an den beiden populärsten Bewertungskennziffern, nicht zu teuer, vor allem im Vergleich zu Nullzinsen, die bei Anleihen und Bankanlagen inflationsbereinigt (real) erhebliche Verluste und damit eine schleichende Entwertung ihres Vermögens bedeuten.

6. Das KGV ist die wichtigste Bewertungskennziffer

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sagt aus, wie viele Mal der Kurs über dem Jahresergebnis je Aktie liegt. Klar, dass es für den Langfristanleger umso reizvoller ist, je niedriger das KGV ausfällt. Ein KGV von beispielsweise 10 besagt, dass der Kurs“nur“ 10 Mal so hoch ist wie der Gewinn des Unternehmens, eines von 20, dass der Kurs den Ertrag um das 20-fache übersteigt. Im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte erreichten die KGVs rund 15 – im Herbst 2023 lagen sie aber in vielen Ländern, insbesondere in den europäischen, unter 12. Die Kurse könnten also um rund 20 % klettern und würden dann erst – bei den damaligen Gewinnerwartungen – das historische KGV erreichen.
Angesichts der Niedrigzinsphase ist eine vom KGV abgeleitete Bewertungskennziffer sogar noch einprägsamer als das KGV selbst: Die Gewinnrendite, die als Kehrwert des KGV gebildet wird. Sie drückt den Prozentsatz aus, den der Gewinn je Aktie gemessen am Aktienkurs erreicht – bei einem Gewinn von 5 Euro und einem Kurs von 50 Euro sind das also 10%. Ein KGV von 12 einer Gewinnrendite von 8,3 %. Die Gewinnrendite lässt sich leichter als das KGV mit Anleihenrenditen vergleichen, die üblicherweise als eine wichtige Messlatte für die Preiswürdigkeit eines Markts verwendet wird. Im Herbst 2023 betrug die Gewinnrendite des EuroStoxx50 rund 8 %, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen dagegen 2,5 %. Diese gewaltige Differenz zeigt, dass Aktien um ein Vielfaches günstiger bewertet waren als Anleihen.

7. Dividenden gewinnen an Bedeutung

Ähnlich sieht es mit der Dividendenrendite aus, also der – in der Regel – jährlichen Ausschüttung im Verhältnis zum Aktienkurs. Bei einer Dividende von 3 Euro je Aktie und einem Kurs von 100 Euro beträgt die Dividendenrendite 3 %. Das entspricht fast der durchschnittlichen Dividendenrendite der DAX-Aktien im Herbst 2023 von 3,5 %, im EuroStoxx 50 lag sie noch etwas höher. Diese Werte haben sogar noch Luft nach oben, denn die deutschen Aktiengesellschaften haben in den letzten Jahren im Schnitt nur 40 bis 50 % Ihrer Erträge ausgeschüttet.

8. Unternehmen verdienen viel mehr als nur ihre Dividenden

Hier wird erst richtig deutlich, wie günstig Aktien sind. Würden die AGs den gesamten Gewinn ausschütten, läge die Dividendenrendite beim DAX bei sagenhaften 7 bis 8 % und entspräche in etwa der oben vorgestellten Gewinnrendite. Aber auch die aktuellen rund 3,5 % sind viel im Vergleich zu den 2,5 % einer zehnjährigen Bundesanleihe. Und anders als Anleihezinsen werden Dividenden im Lauf der Zeit im Durchschnitt immer weiter erhöht – wie Analysen zeigen, langfristig sogar deutlich stärker als die Inflationsrate.

9. Dividendenrenditen schlagen Bank- und Anleihezinsen derzeit klar

In „normalen“ Zeiten bringen Anleihen stets höhere laufende Erträge (Zinsen) als Aktien (Dividenden). Es kommt eher selten vor, dass die Dividendenrenditen die Anleihezinsen übertreffen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie das jemals so lange getan haben wie seit der Finanzkrise 2008. Salopp gesagt: Dividendenrenditen und somit Aktien waren 2023 so attraktiv wie sie es im historischen Vergleich selten sind.

10. Dividenden sind langfristig und inflationsbereinigt entscheidend für den Gesamterfolg

Zahlreiche Analysen belegen: Auf die lange Sicht kann keine standardisierte Anlageform die Durchschnittserträge einer Aktienanlage schlagen.
Ein viel größerer Anteil der Rendite als die meisten Anleger annehmen, entfällt dabei auf die Dividende. Wenn sie Jahr für Jahr brav wieder angelegt wird, trägt sie üblicherweise langfristig deutlich mehr als die Hälfte zum Gesamtertrag von Aktienanlagen bei. Vor allem real, also nach Abzug der Inflation, sind Aktien Zinsanlagen vorzuziehen. Das ist auch logisch, weil Unternehmen in einer Marktwirtschaft die Quellen von Wohlstand, Wachstum und Innovation sind. Unternehmen würden wohl keine Kredite aufnehmen, wenn sie nicht davon überzeugt wären, dass sie damit höhere Erträge erzielen können als sie Kreditzinsen zahlen müssen!

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