Kostolanys Humor

Die Lieblingswitze von Kostolany und mir

Es gibt Menschen, denen fallen zu fast jedem Stichwort gleich mehrere Witze ein – André Kostolany war ein Paradebeispiel dafür. Er hat gern und oft Witze erzählt, in seinen Vorträgen und Büchern, in seinen Kolumnen und natürlich vor allem, wenn er mit Freunden und Geschäftspartnern zusammensaß. Auch bei uns im Büro der Fiduka sprudelte mein Freund André oft richtiggehend über vor Witzen – man musste ihm nur ein Stichwort liefern.

Er sagte einmal – augenzwinkernd – er sei bei Capital vertraglich verpflichtet, jede seiner Kolumnen mit einem Witz zu beenden.

Kosto kam aus einer ungarisch-jüdischen Familie in Budapest.

Die jüdischen Witze stammen von ihm und er konnte sie viel freier und unbefangener vortragen als andere in Deutschland. Er tat das ausgiebig und in seiner österreichisch-ungarischen Mundart. Nicht alle Witze stammen von ihm, sondern aus dem Repertoire von Kostolany und mir, das über die Jahre entstanden ist. Die besten Witze finden Sie hier, nicht nur über Geld und Wirtschaft, sondern auch über viele andere Dinge des Lebens.

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1. Sabbat

Ein orthodoxer Rabbiner und leidenschaftlicher Golfspieler ist auf einer Konferenz. Das Hotel, in dem er wohnt, liegt neben einem wunderschönen Golfplatz. Er wacht sehr früh auf, geht ans Fenster und sieht die menschenleere Anlage – aber es ist Sabbat.
„Es wird mich um diese Zeit schon keiner sehen“, denkt er sich und schleicht sich mit seiner Golfausrüstung auf den Platz.
Im Himmel erblickt ihn jedoch Petrus und dieser sagt zu Gott: „Siehst Du dort den Rabbiner, was er am Sabbat macht? Willst Du ihn dafür nicht bestrafen?“
„Auf jeden Fall“, antwortet Gott.
Da schlägt der Rabbiner bereits am ersten Loch ab. Der Ball segelt und segelt – und trifft genau ins Loch: hole in one, der größte Wunschtraum jedes Golfspielers.
Petrus ist entsetzt, „Du wolltest ihn doch bestrafen!“
Darauf antwortet Gott verschmitzt: „Das habe ich doch, denn wem kann er das jetzt erzählen?“

Ein Rabbiner kommt am Sabbat an einem Haus vorbei, in dem er durch das Fenster drei Juden sieht, die rauchen und Karten spielen.
Er stürmt ins Haus und fährt die drei an: „Wisst ihr nicht, was für Sünden ihr da begeht?“
Da meint der Erste: „Es stimmt, ich habe große Schuld auf mich geladen, denn ich habe vergessen, dass man am Sabbat nicht Kartenspielen darf.“
Der Zweite: „Aber ich habe noch viel größere Schuld auf mich geladen, denn ich habe vergessen, dass man am Sabbat nicht rauchen darf.“
Darauf der Dritte: „Aber die größte Schuld habe ich, denn ich habe vergessen, wie immer den Vorhang zu schließen!“

Ein Jude bietet am Sabbat auf der Straße eine Hose zum Kauf an: „Seht diese wunderschöne Hose! Heute zum halben Preis!“
Ein Passant fährt ihn an: „Schämt ihr euch nicht, am Sabbat Geschäfte zu machen?“
Entrüstet entgegnet der Händler: „Ich biete die Hose zum halben Preis an, und Sie nennen das ein Geschäft!“

2. Geschäftsleben

Der junge Grün kommt nach vierjährigem Studium in Betriebs- und Volkswirtschaft endlich ins väterliche Haus zurück. Er soll in das Familienunternehmen eintreten, und sein Vater führt ihn in das Geschäftsleben ein.
„Schau herum“, sagt der Vater zu dem Sohn. „Alles, was du hier siehst, Warenlager, Produkte aller Sorten, alles ist Profit; denn angefangen habe ich mit 1000 Gulden! Und so solltest du das Geschäft weiterführen.“
„Danke, Vater“, antwortet der Junge, „aber ich müsste zuvor die Geschäftsbücher durchstudieren.“
„Bitte, nimm sie mit und studiere sie gut.“
Eine Woche später kommt der Junge mit finsterer Miene zurück. „Vater, ich weiß nun alles und muss dir erklären, die Firma ist pleite.“
„Wieso denn?“
„Ganz einfach, es stellt sich heraus aus den Büchern.“
„Sooo“, erwidert der Vater ruhig. „Gib mir die Bücher her.“ Er nimmt sie und wirft sie ins Kaminfeuer und sagt erleichtert: „Siehst du, jetzt sind wir nicht mehr pleite!“

Leibowitz teilt seinem Freund freudig mit, dass er eine neue, große Wohnung bezogen hat und dass er sich auf einen Besuch freuen würde.
„Die Wohnung ist im vierten Stock, es gibt auch einen Lift – und du musst die Klingel einfach mit dem Ellenbogen drücken“, erzählt er ihm.
„Aber warum soll ich die Klingel mit dem Ellenbogen drücken?“, fragt der Freund etwas erstaunt.
„Du wirst doch wohl nicht mit leeren Händen kommen“, erwidert darauf Leibowitz.

„Ich arbeite seit einem Jahr nur noch mit Defizit“, klagt Grünewald seinem Freund.
„Und warum machst du dein Geschäft dann nicht zu?“, fragt ihn der Freund.
„Ja, ja“, antwortet Grünewald, „und wovon soll ich dann leben?“

Grün trifft seinen Freund Singer auf dem Marktplatz in Venedig und erzählt ihm strahlend: „Ich bin auf Hochzeitsreise.“
Singer verdutzt: „Gratuliere! Nur, wo ist deine Frau?“
„Aber mein Freund“, erwidert Grün, „einer muss doch aufs Geschäft aufpassen.“

Der alte Samuel Morgenstern liegt im Sterben, seine Familie hat sich um das Sterbebett versammelt.
Mit letzter Kraft fragt Samuel: „Sarah, mein geliebtes Weib, bist du da?“ –
„Ja, Samuel, ich bin immer bei dir!“ –
„Und David, mein einziger Sohn, bist auch du hier?“ –
„Ja, Vater, ich bin auch hier!“ –
„Und Rebecca, meine schöne Tochter, bist du da?“ –
„Ja, ich bin natürlich auch da!“ Da richtet Samuel sich auf und schreit:
„Und wer zum Teufel steht dann unten im Geschäft?“

Grün klagt, dass er ein sehr schlechtes Sommergeschäft gehabt hat.
„Schau her“, sagt er zu seinem Freund Blau, „60 von diesen schönen Blusen – das Stück für 40 Pfund – sind mir liegen geblieben.“
Blau hat einen guten Rat: „Du machst 10 Pakete mit je sechs Blusen und schickst sie an Deine besten Kunden.
Auf der Rechnung steht aber nicht sechs Blusen á 40 Pfund sondern vier Blusen á 60 Pfund. Für Dich ergibt sich dieselbe Einnahme. Die Kunden werden jedoch denken:
Ich habe sechs Blusen erhalten. Grün hat sich vertan und nur vier berechnet. Das ist ein gutes Geschäft, ich behalte alle.“
Grün folgt dem Rat. Als sie sich nach ein paar Wochen wieder treffen, fragt Blau: „Na, wie war denn mein Ratschlag?“
„Der totale Reinfall“, antwortet Grün. „Alle Kunden haben die Pakete mit vier Blusen zurückgeschickt – und die beiden behalten, die nicht berechnet waren.“

Im Landwirtschaftsministerium kommt folgender Brief an:
„Ich habe gehört, dass man durch die Nichtaufzucht von Schweinen Geld verdienen kann. Ich möchte deshalb in dieses Geschäft einsteigen und mit der Nichtaufzucht von 100 Schweinen beginnen.
Nach dieser Startphase bin ich auch bereit, mein Geschäft auf die Nichtaufzucht von 1.000 Schweinen zu erhöhen. Geben Sie mir bitte baldmöglichst Bescheid.“

Kohn ist in den Hitlerjahren nach Melbourne ausgewandert und hat einen Delikatessenladen eröffnet, genau gegenüber dem Italiener Mario.
Dieser ist verärgert über die neue Konkurrenz und hängt ein Schild vor die Tür: „Schinken nur 50 Cent pro Pfund.“
Kohn pariert mit 40 Cent pro Pfund. Mario lässt sich nicht lumpen und reduziert auf 35 Cent, Kohn daraufhin auf 30 Cent pro Pfund.
Mario ist entsetzt. Er geht zu Kohn und klagt: „Wenn Du die Preise weiter so senkst, sind wir beide bald pleite!“
Worauf Kohn erwidert: „Warum beide? Du gehst pleite! Ich habe nur koschere Ware und verkaufe keinen Schinken.“

3. Die junge Generation

„Vater, was ist das: Moral?“ fragt der jüdische Junge.
„Schau, mein Sohn“, antwortet der Papa, „stell dir vor, ein Kunde kommt ins Geschäft, kauft etwas und vergisst das Wechselgeld mitzunehmen.
Jetzt kommt die Moral ins Spiel: Teilst du mit deinem Kompagnon oder nicht?“

Ein junger Mann bewirbt sich beim Metzger um eine Stelle als Verkäufer.
„Wie viel Gramm hat ein Kilo?“, will dieser von ihm wissen.
„Ich glaube, 800“.
„Sehr gut, können Sie gleich morgen anfangen?“

Der Weinhändler steht wegen Panscherei vor Gericht und beteuert:
„Herr Richter, ich bin unschuldig, das Wasser haben meine Kinder in den Wein geschüttet!“
Der Richter lässt die Kinder als Zeugen laden.
„Habt ihr das Wasser in den Wein getan?“ fragt sie der Richter.
„Ja, beim Spielen.“
„Und was habt ihr gespielt?“
„Weinhändler.“

„Wie weit seid ihr denn in der Schule schon im Rechnen?“, fragt ein jüdischer Geschäftsmann seinen Sohn.
„Bis zum Einmaleins.“
„Was ist zwei Mal zwei?“
„Sechs.“
„Falsch, vier.“
„Hab‘ ich gewusst, Vater, aber wenn ich vier gesagt hätte, hättest Du mich auf zwei runtergehandelt.“

Der Neue hat seinen ersten Arbeitstag.
Der Chef weist ihn kurz ein, dann sagt er: „Nehmen Sie sich einen Besen und kehren hier erst einmal aus!“
„Entschuldigen Sie“, sagt er zum Chef, „ich komme von der Universität!“
„Das ist natürlich was anderes“, entgegnet dieser, „ich zeige Ihnen, wie es gemacht wird.“

„Ihr Sohn hat sich doch neulich um eine Stelle bei einer Behörde beworben. Was macht er denn jetzt?“
„Überhaupt nichts. Er hat die Stelle bekommen.“

„Aber …. das ist doch“, stottert der Musiklehrer, als er den Geigenkasten des Schülers geöffnet hat.
„Du kommst mit einer Maschinenpistole zum Unterricht?“
„Oh weh“, murmelt der Schüler und wird ganz bleich.
„Jetzt steht der Vater mit der Geige in der Bankfiliale!“

Ein Lehrer steht resigniert vor seiner Klasse.
„Ihr seid so schlecht im Rechnen, ich glaube, 70 Prozent der Klasse werden durchfallen.“
Meldet sich ein Schüler: „So viele sind wir ja gar nicht!“

„Würden Sie meine Tochter auch heiraten, wenn sie keine so große Mitgift hätte?“, fragt der Geschäftsmann den Kandidaten.
„Freilich.“
„Dann vergessen Sie es lieber! Dummköpfe brauchen wir nicht.“

 

4. Börse

Der Broker ruft einen Kunden an und berichtet ihm über das gute Quartalsergebnis von IBM:
„Ich empfehle Ihnen, noch Aktien von IBM zuzukaufen.“
Darauf der Kunde: „Eigentlich wollte ich meine IBM-Aktien nach den guten Zahlen verkaufen.“
Der Broker: „Auch nicht schlecht.“

Grün Jr. zieht in die Stadt, um ein Vermögen zu machen.
Nach einiger Zeit ruft er seinen Vater an:
„Ich mache große Geschäfte, Papa, ich habe Ziegenhäute zu 100 gekauft und heute stehen sie schon 130.“
„Bravo, mein Sohn.“
Eine Woche später: „Ziegenhäute stehen 150, Papa.“
„Du bist ein Genie, mein Sohn.“
Nach einem weiteren Monat: „Ziegenhäute 200.“
„Wunderbar“, freut sich der Alte, „und jetzt schnell verkaufen und Gewinn mitnehmen.“
„Ich möchte schon“, sagt der Sohn, „aber wem? Ich war der größte Käufer.“

Ein vermögender Kunde ist zum Lunch im Direktorenkasino im 50. Stock einer vornehmen US-Investmentbank eingeladen.
Stolz zeigt der Gastgeber den Blick auf den New Yorker Hafen: „Übrigens, dort liegt die Yacht des Vorstandsvorsitzenden von J.P. Morgan. Dort drüben, etwas weiter rechts, liegt die vom Chef der Citigroup. Und das riesige Schiff auf der anderen Seite gehört dem Vorstand von Goldman Sachs.“
„Und wo sind die Yachten der Kunden?“, fragt schließlich der Mittagsgast.

Der junge Lehrling kommt zum ersten Mal an die Börse. Er ist beeindruckt von dem hektischen Treiben und sehr aufgeregt.
Nach einer Weile fragt er seinen Betreuer: „Wo kann ich denn hier auf die Toilette gehen?“
Hierauf antwortet dieser: „Hier gibt es keine Toiletten. Hier bescheißt einer den anderen.“

 

5. Sparsamkeit

Ein Tourist kommt an den See Genezareth. Dort steht ein kleines Boot zur Überfahrt bereit.
Er geht hin und fragt den Bootsführer: „Wie viel kostet die Überfahrt, bitte?“
Der Bootsmann schaut ihn an und sagt: „20 Pfund!“
„Das ist aber sehr viel“, antwortet der Tourist.
„Ja wissen Sie nicht, dass der See Genezareth ein ganz besonderer See ist. Über diesen ist Christus zu Fuß gegangen!“
 Tourist: „Kein Wunder, bei diesen Preisen!“

Kohn will von seiner Geschäftsreise ein Telegramm an seine Frau aufgeben:
„Hopfen gut verkauft, komme Freitagabend. Tausend Küsse, Samuel.“ Das Telegramm ist Kohn aber zu teuer.
„Das macht nichts“, meint der Beamte, „sie kürzen einfach den Text!“
„Sehr gut“, sagt Kohn, „ich überprüfe einmal, was ich alles weglassen kann.“
„Hopfen – dass ich mit Hopfen handle, weiß meine Frau.
Komme Freitagabend – ich werde doch nicht über Sabbat wegbleiben!
Tausend Küsse – wer außer mir sollte an meine Frau tausend Küsse schicken?
Also, Sie sehen“, sagt er zum Beamten, „ich kann mir das ganze Telegramm sparen.“

„Rauchen macht keinen Spaß mehr“, klagt ein Schotte.
„Rauche ich meinen eigenen Tabak, dann reut mich das Geld.
Rauche ich aber den Tabak anderer Leute, dann zieht die Pfeife nicht richtig, weil ich mir zu viel hineingestopft habe.“

Der Kunde probiert einen Anzug. Da dieser ihm gefällt, fragt er: „Was kostet er?“
„200 Pfund.“
„So billig, dann wird er wohl auch nicht sehr viel wert sein.“
„Sie können ihn gerne auch für 400 Pfund haben.“

 

6. Spiel und Spaß

Jedes Wochenende betet Samuel zu Gott: „Jahwe, lass mich bitte in der Lotterie gewinnen!“ Viele Jahre geht das so.
Am zwanzigsten Jahrestag fleht er wieder zum Himmel: „Jahwe, lass mich endlich in der Lotterie gewinnen!“
Plötzlich kommt ein Donner vom Himmel und eine Stimme erschallt: „Samuel, gib mir eine Chance – und kauf Dir ein Los!“

Ein paar Juden spielen Karten im Café. Plötzlich springt einer auf und schreit: „Gewalt! Einer von euch spielt falsch!“
„Wieso – und wer?“, wollen die anderen wissen.
„Wer es ist, weiß ich auch nicht: Aber ich habe im Stiefel ein fünftes Ass gehabt – und einer hat es mir gestohlen!“

Grün und Kohn sitzen im Café und spielen Karten. Auf einmal haut Kohn auf den Tisch und brüllt lautstark: „Grün, Sie betrügen!“
„Na und“, antwortet Grün ganz ruhig, „das weiß ich doch selbst! Warum schreien Sie dann so?“

Samuel Grün ist im Café, während des Kartenspiels, plötzlich tot zusammengebrochen.
Es herrscht große Verlegenheit. Wer soll der Frau die Nachricht bringen?
Schließlich erklärt sich einer bereit, es ihr schonend beizubringen. Er geht zu ihrem Haus und läutet. Sie öffnet.
„Guten Tag, Frau Grün. Ich komme eben aus dem Stammcafé Ihres Gatten.“
„Der Lump sitzt sicher dort und spielt Karten.“
„Jawohl, er sitzt dort und spielt Karten.“
„Am Ende hat er wieder verspielt.“
„Ich glaube, er hat wirklich verspielt.“
„Er hat womöglich sehr viel verspielt.“
„Ich fürchte, er hat sehr viel verspielt.“
„Der Schlag soll ihn treffen, den Tagedieb!“
„Von Ihrem Mund in Gottes Ohr – ist schon geschehen!“

Ein Handwerker und ein Professor begegnen sich auf einer langen Zugfahrt. Um sich die Zeit zu vertreiben, beschließen sie, sich gegenseitig Rätsel aufzugeben. Damit der Bildungsunterschied ausgeglichen wird, muss der Handwerker nur 10 Euro zahlen, wenn er eine Aufgabe nicht lösen kann, der Professor jedoch 30 Euro.
Der Professor gibt dem Handwerker großzügig den Vortritt. Der fragt: „Was ist das, ist 10 Meter lang, fünf Meter breit, hat fünf Flügel und brummt?“
Der Professor überlegt und überlegt – dann gibt er auf.
„Was ist es?“, fragt er. Darauf der Handwerker: „Das weiß ich auch nicht, aber Sie schulden mir 20 Euro.“

 

7. Religion

Ein reicher jüdischer Geschäftsmann fragt einen christlichen Geschäftspartner: „Ich will mich morgen taufen lassen. Was ziehe ich dazu am besten an?“
„Das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. In meiner Familie pflegt man dazu Windeln zu tragen.“

Ein Rabbi speist zusammen mit einem katholischen Priester.
„Wann werden Sie endlich das alte Vorurteil aufgeben und anfangen, nicht mehr koscher zu essen?“, fragt der Priester.
„Auf Ihrer Hochzeit, Hochwürden“, entgegnet der Rabbi.

Gleich bei der ersten Beichte stiehlt der junge Taschendieb dem Pfarrer die Uhr und beichtet:
„Ich habe eine Uhr gestohlen. Das bedrückt mich sehr. Darf ich sie Ihnen geben, Herr Pfarrer?“
„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, antwortet der Pfarrer entrüstet, „gib sie dem Eigentümer wieder zurück!“
„Das habe ich versucht; er will sie nicht.“
„Dann kannst Du die Uhr guten Gewissens behalten.“

Ein Weinbauer hat in mühevoller Arbeit ein mit Unkraut überwuchertes Stück Land in einen Weinberg verwandelt.
Der Pfarrer kommt vorbei, sieht dies und sagt: „Ist es nicht großartig, was aus diesem Grundstück dank Ihrer und Gottes Hilfe geworden ist?“
Darauf der Weinbauer: „Hochwürden, Sie hätten das Grundstück einmal sehen sollen, als es unser Herrgott noch allein bewirtschaftete!“

 Aus einer Trauerrede: „Der selige Herr Blumenthal war einzig in seiner Art. Leider, leider sterben nicht alle Tage solche Leute!“

 

8. Gesetz

Der Mandant fragt seinen Anwalt: „Was halten Sie davon, wenn ich dem Richter 5 000 Pfund schicke?“
Anwalt: „Das wäre katastrophal. Sie riskieren einen Bestechungsprozess und unser Fall wäre von vornherein verloren.“
Der Mandant lässt sich überzeugen und kurz darauf gewinnen sie auch den Prozess. Nach der Schlussverhandlung kommt der Mandant auf den Anwalt zu.
„Na, was sagen Sie jetzt! Ich habe dem Richter doch die 5 000 Pfund geschickt!“
Der Anwalt ist entsetzt und will es gar nicht glauben.
„Doch“, sagt der Mandant, „aber ich habe eine Visitenkarte des Klägers beigefügt!“

Ein Callgirl-Ring ist aufgeflogen und die Damen stehen vor dem Richter.
„Was sind Sie?“, fragt er die erste. „Mannequin“, antwortet sie gelassen.
„Und Sie?“, will er von der zweiten wissen. „Mannequin“, antwortet auch diese.
„Was sind Sie?“, fragt er schließlich neugierig noch die dritte. „Callgirl!“
„Und wie geht das Geschäft?“, fragt der verblüffte Richter.
Das Mädchen seufzt tief. „Ganz schlecht, bei dieser Konkurrenz von Mannequins!“

Ein Landstreicher im alten Ungarn muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten.
„Schämst du dich nicht, einen Mann zu ermorden für nur zwei Gulden?“
Aus tiefster Überzeugung kommt die Antwort:
„Aber, gnädiger Herr Richter, zwei Gulden hier, zwei Gulden dort, es läppert sich zusammen.“

 

9. Im Exil

Levi besucht Grün im Exil in seinem bescheidenen Büro in New York und sieht auf dem Schreibtisch ein Bild von Adolf Hitler.
„Bist Du verrückt“, entfährt es da Levi, „Du hast ein Bild von dem Ganoven?“
Darauf antwortet Grün: „Das ist gut gegen Heimweh!“

Zwei Juden treffen sich in New York.
Fragt der eine: „Are you happy?“
„Yes, I am happy.“
„Are you really happy?“
„Yes, I am really happy.“
„Are you really very happy?”
„Yes, I am really very happy. Nur glicklich bin ich nicht.”

 

10. Banken und Steuern

Ein Betriebsprüfer kommt zu einem jüdischen Geschäftsmann und fragt ihn: „Haben Sie keine Buchhaltung?“
Der Kaufmann: „Früher habe ich eine gehabt, aber sie hat sich nicht bewährt.“

Ein Mann kommt in die Bank und fährt den Bankangestellten an: „Geben Sie mir mein Scheckbuch, Sie Idiot!“
Der Angestellte ist irritiert und meint: „Sie können doch nicht einfach Idiot zu mir sagen.“
Der Mann wiederholt jedoch: „Nun geben Sie mir schon mein Scheckbuch, Sie Idiot!“
Der Angestellte geht zum Direktor und beschwert sich. Auch der Direktor ist empört. „Hat der Mann überhaupt ein Konto bei uns?“, fragt er.
„Ja.“
„Und wie hoch ist sein Guthaben?“, will der Direktor wissen.
„50 Millionen Pfund“, antwortet der Angestellte.
„Dann geben Sie ihm sofort ein Scheckbuch, Sie Idiot!“

Ein Mann erscheint am Bankschalter: „Ich möchte mein ganzes Konto abheben!“
Es wird ihm ausbezahlt.
„Jetzt zahle ich alles wieder ein“, sagt er, „ich wollte nur überprüfen, ob alles noch da ist!“

Der Finanzbeamte schickt die Steuererklärung eines Börsenspekulanten zurück mit der Bemerkung:
„Ich vermisse die Gewinne aus Spekulationsgeschäften.“
Darauf antwortet ihm der Zocker: „Ich auch!“

 

11. Jüdische Weisheit

Kohn kommt zum Rabbiner und fragt: „Was soll ich tun? Ich bin nun 80 Jahre alt und habe vor einem Jahr ein 18-jähriges Mädchen geheiratet. Jetzt bekommt sie ein Kind! Ich frage mich: Ist das Kind von mir oder ist es nicht von mir?“
Der Rabbi überlegt eine Weile, dann antwortet er: „Auf jeden Fall ist es ein Wunder! Denn: Ist das Kind von dir – ist es ein Wunder! Und ist das Kind nicht von dir – ist es ein Wunder?“

 

12. Schnorrer

Blau ist entsetzt: „Erst heute Vormittag habe ich Ihnen 50 Gulden gegeben, um Ihnen zu helfen, und jetzt sitzen Sie hier und essen Lachs mit Mayonnaise!“
„Das verstehe ich nicht“, antwortet der Schnorrer, „wenn ich kein Geld habe, kann ich keinen Lachs mit Mayonnaise essen und wenn ich Geld habe, darf ich keinen Lachs mit Mayonnaise essen. Also, wann soll ich dann Lachs mit Mayonnaise essen?“

 

13. Ärzte

Ein Bauer geht zum Arzt. Der möchte eine Urinprobe. Der Bauer will vorher wissen, was das kostet.
„50 Mark“, sagt ihm der Arzt.
„Das ist mir zu teuer“, stellt der Bauer fest und geht. Nach ein paar Tagen kommt er doch wieder – mit einer vollen Flasche. Am nächsten Tag teilt ihm der Arzt das Ergebnis der Harnanalyse mit.
Daraufhin ruft er zuhause an: „Frau, ich bin gesund, Du bist gesund, unsere beiden Kinder, die Oma – und auch der Hund!“

 

14. Wissenschaft und Tiere

In einem wissenschaftlichen Vortrag erklärt der Gelehrte, dass die Erzvorräte der Erde in 30 000 Jahren vollständig aufgebraucht sein werden.
„In wie vielen Jahren?“, fragt eine ältere Dame.
„In 30 000 Jahren“, gnädige Frau.
„Da bin ich aber froh, ich hatte zunächst verstanden, in 3 000 Jahren.“

Der Löwe brüllt ein Zebra an: „Wer bin ich?“
Zitternd antwortet das Zebra: „Der König der Tiere!“
Zufrieden geht der Löwe weiter. Dann faucht er eine Gazelle an: „Wer bin ich?“
Die Gazelle, völlig eingeschüchtert: „Der König der Tiere!“
Dann schreit der Löwe einen Elefanten an: „Wer bin ich?“
Der Elefant packt ihn mit dem Rüssel, hebt ihn hoch und schleudert ihn zu Boden. Da piepst der Löwe kleinlaut: „Man wird doch noch mal fragen dürfen!“

Vor dem Mauseloch lauert ein großer Kater. Die Mäusekinder sind furchtbar verängstigt. Doch der Mäusevater weiß Rat. Er drängt sich an den Kindern vorbei, streckt die Schnauze aus dem Loch und kläfft laut: „Wau, wau!“
Der Kater erschrickt und sucht schnurstracks das Weite.
Stolz führt der Mäusevater seine Kinder ins Freie. „Seht ihr, Fremdsprachen muss man können!“

 

15. Genie

Einstein hält einen Vortrag vor Studenten. Einer fragt ihn, ob er nicht seine Relativitätstheorie kurz und für Laien verständlich erklären könne.
„Nehmen wir an“, sagt Einstein, „ich sitze auf einem heißen Ofen, drei Minuten lang – es wird mir vorkommen, als wären es dreißig Minuten. Aber habe ich auf meinem Schoß eine hübsche junge Dame dreißig Minuten lang, kämen mir die wie drei Minuten vor.“
Die jungen Leute lachen aber man hört, wie einer der Studenten seinem Nachbar ins Ohr flüstert: „Und dafür hat er den Nobelpreis bekommen . . . ?“

 

16. Bevorzugung

Sibirien in den 30er Jahren, mitten im Winter. Der Kommissar meldet: „Morgen kommt ein Zug mit einer großen Ladung Fleisch. Alle Dorfbewohner, die Fleisch wollen, haben sich um 6 Uhr in der Früh am Bahnhof einzufinden.“
Am nächsten Morgen stehen alle da, zitternd und bibbernd vor Kälte, und warten auf das Fleisch. Um 7 kommt der Kommissar und meldet: „Leider ist es nicht ein ganzer Zug mit Fleisch, sondern nur 2 Waggons. Die Juden können schon nach Hause gehen.“
Um 8 kommt der Kommissar noch einmal: „Es tut mir leid, aber es kommt nur ein Waggon mit Fleisch. Alle, die nicht Mitglieder der Partei sind, können auch gehen.“
Um 9 ist der Kommissar wieder da: „Liebe Genossen, es tut mir aufrichtig leid, aber ich habe soeben gehört, dass der Zug heute überhaupt nicht kommt. Sie können also alle nach Hause gehen. Hat irgendjemand noch eine Frage?“
„Ja, Herr Kommissar“, kommt eine schwache Stimme aus der halb zu Tode gefrorenen Menge, „können Sie mir bitte sagen, warum die Juden immer bevorzugt werden?“       

ANDRÉ KOSTOLANY

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